[GERMAN + ENGLISH VERSION AVAILABLE]
In diesem Special möchten wir die internationalen Verbindungen zu anderen asexuellen Communities stärken und sie näher kennnenlernen: Was sind ihre Bedürfnisse? Wie lebt es sich als Person auf dem asexuellen Spektrum in ihrem Land? Wie steht es um Asexualität als gesellschaftliches Thema?
Dabei wollen wir individuellen Aktivismusbetreibenden aus unseren Nachbarländern eine Plattform bieten, sie persönlich mit all ihren Erfahrungen kennenlernen und für ihre großen und kleinen Erfolge feiern.
Das ist die Geschichte von Martin!
Zur Person:
Name, Pronomen: Martin, er/ihm, aus Kopenhagen
Alter: 40 Jahre
Hobbies: Filme und TV schauen, lesen und Brettspiele mit Freund_innen spielen
Berufliches: Buchhalter
Als wir Martin über die bedeutendste persönliche Leistung ausfragten, erzählte er uns, dass er in seiner aktivistischen Tätigkeit die Veröffentlichung eines dänischen Queer-Wörterbuchs als Mitherausgeber und Autor herangetrieben hat, welches im Anschluss mediale Aufmerksamkeit erlangt. Darüber hinaus hat er in 2005 und 2016 sowohl die Jugendabteilung von LGBT + Dänemark als auch die Asexual Association Denmark (AAD) mitbegründet. Dabei entwickelte sich besagte Jugenabteilung im Laufe der Jahre zu einer erfolgreichen Organisation mit mehreren Projekten für junge Menschen in ganz Dänemark. Als Vorsitzender von AAD gibt Martin erfolgreich interviews und eines seiner Highlight war eines zur Hauptsendezeit bei Dänemarks größtem Fernsehsender, bei der Aftenshowet (The Evening Show). Im Oktober folgte dann prompt die nächste große Samstagsdokumentation mit ihm – und erhielt zudem sehr viel Beifall. Dass dabei viele Menschen durch seine Repräsentation geholfen wird, sich über die eigene Asexualität bewusst zu werden, erfreut dann natürlich umso mehr. Respekt, Martin!
Wie erging es Dir während des letzten Jahres so (2020)?
Wie bei vielen Menschen hat Covid-19 nicht nur AAD, sondern auch mich persönlich stark beeinflusst. Ich habe kurz vor der Pandemie meinen Job verloren und es war schwierig, eine Anstellung bei bankrotten Unternehmen und bei denen, die noch über Wasser sind zu finden. Denn die sind bei Neuanstellung vorsichtig, weil sie befürchten, dass eine dritte Welle kommt. Es war nicht einfach, seit einem Jahr mitten in einer Pandemie arbeitslos zu werden und meine Motivation und Energie für viele Dinge, einschließlich der aktivistischen Arbeit, stark eingeschränkt. Auch unser Verein leidet, da die Hälfte unserer Arbeit in IRL-Meetups und -Aktivitäten für unsere Community umgesetzt wird. Aufgrund der Pandemie mussten wir die meisten unserer Aktivitäten seit über einem Jahr absagen. Obwohl wir stattdessen Online-Meetups haben, ist dies einfach nicht dasselbe. Und wir hören von den Mitgliedern unserer Community, dass sie die Meetups vermissen. Ein so langer Lockdown hat sich negativ auf die Menschen ausgewirkt – insbesondere auf einige unserer am stärksten gefährdeten Mitglieder – und wir hoffen, dass wir unsere Aktivitäten im Sommer wieder aufnehmen können.
Martin, kannst Du uns erzählen, wie und wann Du zum (asexuellen) Aktivismus gekommen bist?
Ich bin seit 2002 Aktivist: Bei der ehemaligen LBL habe ich mich damals zu engagieren angefangen – der dänischen nationalen Organisation für Schwule und Lesben (heute LGBT + Dänemark) – und bin dort bis heute Aktivist. Im Laufe der Jahre habe ich mich auch freiwillig in anderen queeren und einigen feministischen Organisationen gemeldet, darunter in der Feminist Initiative der politischen Partei (ursprünglich aus Schweden, hat aber Schwesterparteien in ganz Europa), wo ich als Schatzmeister im Vorstand tätig war.
Um zu verstehen, wie ich in (Ace) Aktivismus eingestiegen bin, muss mensch meinen Hintergrund verstehen. Als ich ein Teenager wurde mir klar, dass ich anders war als meine peers (wie so viele Teenager). Ich konnte nicht genau sagen, wie ich anders war, aber ich fühlte mich anders. Ich wunderte mich über meine Sexualität und, nun, da dies im letzten Jahrhundert stattfindet, genügt es zu sagen, dass die verfügbare Sexualerziehung in vielerlei Hinsicht mangelhaft war und über Schwulsein kaum gesprochen wurde, geschweige denn über andere queere Identitäten wie Bi und Ace. Also dachte ich mir, da ich mich anders fühlte als die anderen – und weil ich keine Lust hatte, Sex mit Mädchen zu haben – musste ich schwul sein. Richtig? Unfehlbare Logik. Es war ja nicht so, dass andere Identitäten bekannter waren . Deshalb nahm ich diese Logik an und überzeugte mich, dass ich schwul sein müsse. Und es hat mir kein bisschen gefallen. Nicht, weil es das falsche Label für mich war, sondern weil ich es hasste, anders zu sein als meine peers. Ich überredete mich, dass ich als schwuler Mann niemals ein glückliches Leben führen könnte, also tat ich mein Bestes, um meine Identität zu verbergen und niemenschen davon zu erzählen. Auf lange Sicht konnte ich den Druck der negativen Gedanken in meinem Kopf nicht ertragen, also brach ich eines Tages vor meinen Eltern zusammen und erklärte, was mit mir los war. Zum Glück haben sie mich unterstützt (und sie sind es bis heute) und haben ihr Bestes getan, um mir klar zu machen, dass es nicht das Ende der Welt ist, anders / schwul / queer zu sein. Erst als ich mich (auf Vorschlag meiner Eltern) einer Jugendgruppe in der LBL anschloss, wurde mir klar, dass ich anders war und dass es keine schlechte Sache ist, schwul / queer zu sein. Sie halfen mir, mich gerade [Anmerkung ‚straight‚] zu stellen (Wortspiel beabsichtigt) und brachten mir bei, stolz auf meine queere Orientierung zu sein. Als Dankeschön an die Community, die mir geholfen hat, meine Identität und mich selbst anzunehmen, wurde ich bald ein Freiwilliger – ich wollte meiner Community etwas zurückgeben und fand, dass sich die Arbeit lohnt, wenn ich verhindern könnte, dass andere sich so schlecht fühlen wie ich hatte.
Ich meine, warum sollten andere Menschen so leiden wie ich? Warum nicht versuchen, etwas zu verändern? So begann meine Aktivismusreise.
Was waren dabei so die weitreichenden Veränderungen für Eure lokale Community, die Du mit AAD anstoßen konntest?
AAD äußerte sich sehr lautstark zu den Problemen, mit denen asexuelle Menschen konfrontiert sind; sowohl an Orten, die sich an die allgemeine Bevölkerung als auch an die queeren Gemeinschaften richten. Die Mitglieder unseres Verbandes sind regelmäßige Diskussionsteilnehmer_innen beim Copenhagen Pride, unserem größten Pride-Festival. Wir haben an mehreren politischen Initiativen in Dänemark mit anderen queeren Organisationen teilgenommen und uns mit dem dänischen Ministerium für Chancengleichheit getroffen, um unsere Probleme herauszustellen. Eine unserer stolzesten Errungenschaften war es, die Hauptverbände für Sexolog_innen in Dänemark zu erreichen und ihnen zu aufzuzeigen, wie wichtig es ist, Informationen über Asexualität in ihre Ausbildung einzubeziehen. Wir haben jetzt zweimal Vorträge für ihre Mitglieder gehalten, und sie haben sich sehr gefreut, uns zu haben.
Magst Du uns mehr über Eure lokale ace community in Dänemark berichten?
Im Laufe der Jahre hat sich die Community langsam verändert und andere queere Identitäten wurden zu den Organisationen hinzugefügt. Da ich eine sehr neugierige Person bin, habe ich viel Zeit damit verbracht, mit den neueren Mitgliedern der Community zu sprechen, um ihre Identitäten und Kämpfe verstehen zu lernen. Diese Neugier führte mich zu dem Wörterbuchprojekt, das ich am Anfang erwähnte. Das war eine großartige Gelegenheit, meine Neugier dahingehend zu stillen, wie vielfältig die Community wirklich war. Es ist jetzt 8 Jahre her, aber ich erinnere mich noch genau daran, wie ich verschiedene Begriffe und Identitäten recherchierte und auf Asexualität gestoßen bin. Das war das erste Mal, dass ich auf den Begriff stieß und je mehr ich darüber las, desto mehr habe ich mich zu ihm verbunden gefühlt und so begann ich zu verstehen, dass ich tatsächlich nicht schwul, sondern asexuell war. (Es war keine große Entdeckung für mich, weil ich in den vergangenen Jahren angefangen hatte zu zweifeln, ob ich wirklich schwul war oder nicht. Das einzusehen, war mehr eine Schlussfolgerung als eine große Offenbarung.) Nach dieser Entdeckung war ich neugierig, ob es in Dänemark eine Ace-Community gibt, und dank AVEN fand ich eine kleine Gruppe von Leuten, die ab und zu Meetups hielten. Ich nahm an diesen Treffen teil und wurde auch in dieser kleinen Gemeinde Aktivist. In den ersten Jahren, in denen ich dabei war, waren unsere Meetups ausschließlich soziale: Wir gingen zusammen zu einem Konzert, einem Theaterstück oder einem Museum und sprachen über die Erfahrungen. Aber einige von uns hatten das Gefühl, wir sollten mehr tun. Etwas politischeres. Wir hatten uns oft über bestimmte Sexolog_innen in den Medien beschwert, weil ihr Rat immer allosexuelle Menschen bevorzugte – und einige schrieben sogar, dass sie nicht an Asexualität glaubten (sie verwendeten den Begriff nicht, weil er nicht allgemein bekannt war, sondern erklärten ihn via andere Begriffe). Also sprachen wir darüber, Sichtbarkeitsarbeit zu leisten und für die Fehlerkorrektur diesen Sexolog_innen zu schreiben – aber welchen Einfluss könnte eine zufällige Gruppe von Aces haben, fragten wir uns? Wir waren nicht organisiert, also wie konnten wir hoffen, zu ihnen durchzukommen? Und hier begann die Idee, eine Ace Association zu gründen …
Wie ist es, in Dänemark asexuell zu sein, Martin?
Wie ist es also, in Dänemark ein Ace zu sein? Relativ einfach, würde ich sagen. Wir haben die Unterstützung des Restes der queeren Gemeinschaft und die Ohren von Politiker_innen und Medien, und wir haben keine wirklichen „Feinde“, wie dies in anderen Ländern der Fall ist. Es gibt jedoch immer noch Stigmatisierung und Aces werden genauso diskriminiert wie andere queere Personen. Einsamkeit ist ein großes Thema in der Ace-Community und schwer zu bekämpfen. Viele Menschen haben vorgefasste Vorstellungen von Aces und möchten nicht in einer Beziehung mit so jemenschen sein. Daher fällt es vielen Aces, die Romantik und Beziehungen wollen, schwer, Gesellschaft zu finden und sie fühlen sich daher einsam.
Abgesehen davon ist eines der Haupthindernisse für die Ace-Community das Fehlen von Treffpunkten außerhalb von Kopenhagen. Nun, das und der Mangel an Freiwilligen außerhalb von Kopenhagen, die bei der Organisation von Meetups und dergleichen helfen … Bisher konzentrierte sich fast jede Aktivität auf Kopenhagen, was eine Schande ist, da viele nicht in der Nähe leben. Weitere lokale Meetups würden der Ace-Community definitiv helfen. Andere Dinge, die auf lange Sicht helfen würden, sind mehr Sichtbarkeit. Ich habe bereits Beispiele für die positiven Auswirkungen von Sichtbarkeit angebracht und es ist wichtig, dass wir weiterhin auf Sichtbarkeit drängen, damit mehr Menschen über Asexualität aufgeklärt werden. Ein weiteres Problem ist die Sexualerziehung, die viele Dinge stärker einbeziehen könnte, darunter auch die Asexualität. Eine vielfältigere Sexualerziehung, die sich mit queeren Themen befasst, wäre definitiv auch eine Verbesserung.
wir hören von den Mitgliedern unserer Community,
dass sie die Meetups vermissen.
Ein so langer Lockdown hat sich negativauf die Menschen ausgewirkt – insbesondere auf einige
unserer am stärksten gefährdeten Mitglieder
Martin über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf seine lokale Community
Wie sieht es denn mit der Ace-Inklusion in Deinem Land sonst so aus?
Viele der anderen queeren Organisationen beziehen Aces in ihre Arbeit ein, aber um ehrlich zu sein? Die meiste Zeit fühlt es sich oberflächlich an: Die haben viele gute Absichten und kennen die richtigen Wörter und Sätze, aber wenn es um richtige Handlungen und Worten Taten folgen zu lassen, sind sie nicht immer dabei. Zugegeben, es ist noch nicht lange her, dass sie sich plötzlich mit Aces auseinandersetzen mussten (wir haben erst vor 5 Jahren angefangen, an ihre Türen zu klopfen), also sind wir sicher, dass sich dies in ein paar Jahren zum Besseren ändern wird. Aber bis dahin werden wir sie daran erinnern, wenn sie nicht wirklich inklusiv sind.
Wie steht es um Deine und AADs Beziehungen zu CSDs?
Eines der Dinge, an denen wir seit unserer Gründung teilgenommen haben, waren die verschiedenen Pride-Paraden in Dänemark (wir haben ungefähr 9 verschiedene Paraden im ganzen Land). Wir stellen immer sicher, dass wir beim Copenhagen Pride, dem größten Pride-Festival, anwesend sind und sie haben das ihrerseits von Anfang an begrüßt. Ich war es gewohnt,in den Paraden zu laufen, noch bevor AAD überhaupt gegründet wurde, also war es für mich nichts Außergewöhnliches, aber mehrere andere Aces, die nahmen zum ersten Mal an einer Parade teil – es war ein ziemlicher Schock für sie. Viele Teilnehmer_innen tragen normalerweise sehr wenig Kleidung zu diesen Paraden, daher mussten sich einige unserer Mitglieder definitiv einen Moment Zeit nehmen, um sich an die gezeigten Hautmengen anzupassen. Alle waren jedoch froh, Teil der Parade zu sein, und fanden viel Freude daran (nachdem sie sich daran gewöhnt hatten, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Tausenden von Zuschauenden entlang der Strecke zu stehen).
Wie stehst Du denn zu der Idee eines Internationalen Tags der Asexualität (IAD)? Und gibt es von Eurer Seite [zum Zeitpunkt der Fragestellung] Pläne?
Wie Du vielleicht inzwischen verstehen wirst, bin ich eine sehr politische Person. Und für mich bedeutet eine Minderheit und queer zu sein, dass meine blosse Existenz und meine Offenheit über meine Orientierung eine politische Handlung darstellt. Deshalb gebe ich mein Bestes um Asexualität wann immer ich kann zu fördern, um eben das Bewusstsein um das Thema breiter zu gestalten. Ich bin stolz auf meine Identität, weil sie als politische Waffe eingesetzt werden kann, um Barrieren in Bezug auf Sexual- und Beziehungsnormen abzubauen. Bewusstsein ist für mich von größter Bedeutung.
Deshalb habe ich die Idee von IAD geliebt, sobald ich davon erfahren habe. Es ist nicht nur eine Chance, Raum für die Stimmen zu schaffen, die Sie selten oder nie gehört werden; es könnte als Gelegenheit nutzen, um Bewusstsein für das Ace-Sein zu schärfen. Ein zusätzlicher Bonus ist die Community, die IAD umgibt: Es ist großartig, Teil von etwas zu sein, das größer ist als mensch selbst und noch etwas, dass so viel Potenzial hat. Es ist eine großartige Möglichkeit, andere Praktiken und Perspektiven von anderen Organisationen auf der ganzen Welt kennenzulernen. Ein Teil dieser internationalen Gemeinschaft zu sein, inspiriert mich zu meinem Aktivismus. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was am 6. April passiert, und ich hoffe, es wird auch Andere inspirieren. Unsere Pläne für IAD in Dänemark sind noch nicht abgeschlossen, aber wir möchten auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen, um andere Erfahrungen als die von uns hier in Dänemark hervorzuheben.
Wir sind in diesem Land zu einem großen Teil eine homogene Gruppe von Menschen und Viele scheinen Minderheitenstimmen als „Unannehmlichkeit“ wahrzunehmen und würden sie anscheinend lieber nicht hören. (Ich könnte hier eine lange Parole über Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schreiben, aber ich werde es unterlassen … Es scheint, dass Dän_innen sich nur für die Stimmen der weißen Cishetero-Mittelklasse interessieren, nicht für die Stimmen von marginalisierten Menschen.) Ich glaube also, dass dies von Vorteil sein wird, die eigenen Plattformen zu nutzen, um Stimmen aus der ganzen Welt hervorzuheben. In der Hoffnung, dass sie jemensch die Augen öffnt und klar machen, dass es auf dieser Welt auch andere Erfahrungen gibt (und dass die Erfahrungen der Dän_innen keineswegs universell sind).
Teil von etwas Größerem zu sein, das Menschen dabei hilft, etwas zu verändern. Das ist die ultimative Belohnung für mich – zu wissen, dass unsere Arbeit das tatsächliche Leben verbessert hat.
Martin über Seine Ausblick auf die Zukunft
Was ist der Lieblingspart Deiner Identität?
Es gibt definitiv Vorteile, ein Ace zu sein. Ich persönlich finde es toll, dass ich nicht so viel Zeit und Energie aufwenden muss, um Romantik und sexuellen Begegnungen nachzujagen wie allosexuelle Menschen. Dies spart viel Zeit, um Bücher zu lesen oder Spiele (oder Aktivismus) zu spielen.
Bist Du hoffnungsvoll, was die Zukunft angeht?
Ich bin sehr zuversichtlich, dass es in den kommenden Jahren besser wird. Unser Verein besteht erst seit 5 Jahren, und in dieser Zeit haben wir eine Veränderung in der Art und Weise gesehen, wie die Medien über queere Gemeinschaften sprechen, die jetzt oft auch Asexualität beinhalten. Das ist eine spürbare Veränderung gegenüber den Vorjahren. Wenn wir weiter auf Sichtbarkeit und Inklusion drängen, habe ich keinen Zweifel daran, dass die Dinge besser werden. Ich freue mich persönlich darauf, in den kommenden Jahren mehr Aktivismus zu leisten, weil es mich oft energetisiert. Teil von etwas Größerem zu sein, das Menschen dabei hilft, etwas zu verändern. Das ist die ultimative Belohnung für mich – zu wissen, dass unsere Arbeit das tatsächliche Leben verbessert hat.
Martin und sein Organisation AAD sind auf Facebook and mensch kann ihn auch persönlich via Facebook oder Discord (TarinSai80#7045) kontaktieren.
International Asexuality Day Special: Ace Activism Spotlight on Martin (Denmark)
On this special occasion, we would like to strengthen the bonds to other asexual communities internationally and get to know them better: What are their needs? What is it like to be a person on the asexual spectrum in their country? What is the outlook on asexuality as a social issue? We want to offer individual activists from our neighboring countries a platform, get to know them personally – with all their different experiences and celebrate them for their big and small successes.
That’s the story of Martin!
Get to know him:
Name, pronouns: Martin, he/him, from Copenhagen
Age: 40 years
Free time activities he enjoys: Watching films and TV shows and playing boardgames with his friends
Occupation: accountant
When we asked Martin about the most significant personal accomplishment in his activist activity, he told us he had pushed for the publication of a Danish queer dictionary as co-editor and author, which subsequently received good media attention. In addition, he co-founded both the youth department of LGBT+ Denmark in 2005 and the Asexual Association Denmark (AAD) in 2016. Said youth department had successfully developed into a organization with several projects for young people across Denmark over the years. As chairman of AAD, Martin additionally gives interviews with one of his highlights being for Denmark’s largest television station, on the prime time broadcasting Aftenshowet (The Evening Show). The next big documentary with him followed promptly in October – and received a lot of applause. The fact that his representation has helped many people to become aware of their own asexuality is of course all the more joyous a reason. Respect, Martin!
How have you been during the last year (2020)?
As is the case for a lot of people, Covid-19 has had a great impact not only on AAD but on me personally as well. I lost my job right before the pandemic, and it has been hard to find employment with businesses going bankrupt and those who are still afloat being wary to hire because they fear a third wave coming. Going unemployed in the midst of a pandemic for a year now has not been easy and has severely limited my motivation and energy for a lot of things, activist work included. Our association is suffering too, since half of our work translates into IRL meetups and activities for our community. Due to the pandemic we have had to cancel most of our activities for over a year now, and although we have online meetups instead, it’s just not the same. And we hear from the members of our community that they miss the meetups. Being in lockdown for so long has had a negative effect on people – especially on some of our most vulnerable members – so we hope we can resume our activities in the summertime.
Martin, how and when did you actually get involve with ace activism?
I have been an activist since 2002: I started volunteering in what was once called LBL – the Danish national organisation for gays and lesbians (LGBT+ Denmark nowadays) – and I’m still an activist there to this date. Over the years I’ve also volunteered in other queer organisations and a few feminist ones, including the political party Feminist Initiative (originally from Sweden, but has sister parties all over Europe), where I served on the board as treasurer.
To understand how I got involved in (ace) activism you have to understand my background. You see, back when I was a teenager I realised I was different from my peers (like so many teenagers do). I couldn’t quite articulate exactly how I was different, but I felt different. I wondered about my sexuality and, well, since this takes place in the last century, suffice to say that the available sex education was deficient in a lot of ways, and being gay was hardly spoken about, let alone other queer identities such as bi and ace. So I figured, since I felt different from the others – and since I didn’t feel like having sex with girls – I had to be gay. Right? Infallible logic right there. However, it’s not like there were common knowledge of other identities back then, so I embraced this logic and convinced myself that I was gay. And I didn’t like it one bit. Not because it was the wrong label for me, but because I hated being different from my peers. I convinced myself that I could never live a happy life as a gay man, so I did my best to hide my identity and not tell anyone. In the long run though I couldn’t stand the pressure from the negative thoughts whirling around in my head, so I broke down in front of my parents one day and explained what was going on with me. Thankfully they were supportive (and remain supportive till this day) and did their best to make me understand that being different/gay/queer wasn’t the end of the world. However, it wasn’t until I joined a youth group in LBL (at my parents suggestion) that I embraced that I was different and that it isn’t a bad thing to be gay/queer. They helped set me straight (lame pun intended) and gradually made me proud of my queer orientation. As a thank you to the community that helped me embrace my identity and myself, I soon became a volunteer – I wanted to give something back to my community and felt that the work was worth it if I could prevent others from feeling so bad about themselves as I had. I mean, why should other people suffer like I did? Why not try to make a difference? So that’s how my activism journey started.
What were the most far-reaching changes for your local community that you could initiate with AAD?
AAD has been very vocal about the issues asexual people face, both in venues targeting the general population as well as the queer communities, and members of our association are regular panelists at Copenhagen Pride, our largest Pride festival. We have been part of several political initiatives in Denmark with other queer organisations and have had meetings with the Danish Ministry of Equal Opportunities to highlight our issues. One of our proudest achievements has been getting through to the primary associations for sexologists in Denmark and making them understand the importance of including information on asexuality in their training. We have lectured for their members twice now, and they have been very happy to have us.
Do you like telling us more about your local ace community in Denmark?
Over the years the community slowly changed and other queer identites were added to the organisations and – since I’m a very curious individual – I spent a lot of time talking with the newer members of the community to understand their identities and struggles. That curiosity led me to the dictionary project I mentioned in the beginning, which was a great opportunity to satisfy my curiosity about how diverse the community really was.
It’s 8 years ago now, but I clearly remember researching different terms and identities and coming across asexuality. This was the first time I came across the term and the more I read about it, the more it resonated with me and I began to realise that I was in fact not gay, but asexual. (It wasn’t a big discovery for me, because in previous years I had started to doubt whether I really was gay or not, so to realise I was in fact not was more a conclusion than a great epiphany.) After this discovery I got curious to know if there was an ace community in Denmark and thanks to AVEN I found a small group of people who had meetups once in a while. I began to attend these meetups and started to become an activist in that small community as well.
The first few years I was a part of it, our meetups were exclusively social meetups: We’d go to a concert, a play or a museum together and talk about the experience. But a few of us felt we wanted to do more. Something more political. We had often complained about certain sexologists in the media because their advice always favoured allosexual people – and some even wrote they didn’t believe in asexuality (they didn’t use the term because it wasn’t common knowledge, but explained it in other terms).
So we talked about starting up visibility work and writing to these sexologists to correct their mistakes – but what impact could a random group of aces do, we wondered? We weren’t organised so how could we hope to get through to them? And that’s where the idea to form an ace association started…
What is it like to be asexual in Denmark, Martin?
So what’s it like being ace in Denmark? Relatively easy, I’d say. We have the support of the rest of the queer community and the ears of politicians and media, and we don’t really have any ‘enemies’ as is the case in other countries. There is still stigma though, and aces experience discrimination just as other queer persons do. Loneliness is a big topic in the ace community and one that is tough to improve upon. A lot of people have preconceived notions of aces and don’t wish to be in a relationship with one, so a lot of aces wanting romance and relationships have a hard time finding companionship and as a result feel lonely.
Aside from that, one of the main obstacles for the ace community is a lack of gathering places outside of Copenhagen. Well, that and a lack of volunteers outside of Copenhagen to help organise meetups and such… So far almost every activity has been centered in Copenhagen, which is a shame, as a lot of aces don’t live in the vicinity. More local meetups would definitely help the ace community. Other things that would help in the long run is more visibility. I have already shared examples of the positive effect visibility can have, and it is important we continue to push for visibility so more people get educated about asexuality.
Another issue is sex education, which could be more inclusive of a lot of things, asexuality being one of them. A more diverse sex education covering queer issues would definitely be an improvement too. There are definitely upsides to being ace though. Personally, I love that I don’t have to spend so much time and energy chasing romance and sexual encounters as allosexual people do. This frees up a lot of time to read books or play games (or activism).
And what is the situation regarding ace inclusion in organisations and such?
A lot of the other queer organisations include aces in their work, but to be honest? Half the time it feels superficial: They have a lot of good intentions and know the right words and phrases, but when it comes to actions and walking the talk they don’t always follow through. Granted, it’s not that long ago they had to suddenly deal with aces (we only started to knock on their doors 5 years ago), so we are certain it will change for the better in a few years. But until then we will remind them when they are not being genuinely inclusive.
What is your and AAD’s history with Pride festivities?
One of the things we have participated in since our formation has been the various Pride parades in Denmark (we have about 9 different parades all over the country). We always make sure to be present at Copenhagen Pride, the largest of the Pride festivals, and they have welcomed us from the beginning. I was used to walking in the parades before AAD was even formed, so for me it was nothing out of the ordinary, but several other aces participated in a parade for the first time – it was quite a shock for them. A lot of participants usually wear very little clothes to these parades, so some of our members definitely had to take a moment to adjust to the amounts of skin being shown. However, everyone was happy to be a part of the parade and found much joy in it (after they adjusted to being the center of attention from the thousands of spectators along the route).
How do you feel about the idea of International Asexual Day (IAD)? And do you have any plans [at the time of the questionnaire]?
As you might understand by now, I’m a very political person. And to me, being a minority and being queer makes my very existence and my being vocal about my orientation political actions. Therefore I do my best to bring up asexuality whenever I can to spread awareness. I take pride in my very identity because it can be used as a political weapon and to break down barriers concerning sexual and relationship norms. Awareness to me is paramount.
Therefore I loved the idea of IAD as soon as I heard of it. Not only is it a chance to create space for those voices you rarely or never hear; you can use it as an opportunity to spread awareness about being ace as well. An added bonus is the community that surrounds IAD: It is great to be a part of something bigger than yourself that has so much potential. It’s a great way to learn about other practices and perspectives from other organisations around the world. To me being a part of that international community inspires my activism. I can’t wait to see what happens on April 6th, and I hope it will inspire others too. Our plans for IAD in Denmark are not finalized yet, but we definitely want to use the opportunity to highlight other experiences than those of us here in Denmark. We are to a large degree a homogenous pack of people in this country, and many people seem to be inconvenienced by minority voices and would seemingly rather not hear them. (I could write a long rant about nationalism, xenophobia and racism here, but I’ll refrain… It seems Danes only care for the white cishetero middle class voices, not the voices of marginalised people.) So I believe it will be beneficial to use our platforms to highlight voices from around the world in the hopes it will open the eyes of someone and make them realise there are other experiences in the world (and that the experiences of Danes are by no means universal).
You are a part of something bigger that helps make a change for people. That is the ultimate reward for me – to know that our work has improved actual lives.
Martin on his outlook on the future
What is the favorite part of your identity?
There are definitely upsides to being ace though. Personally, I love that I don’t have to spend so much time and energy chasing romance and sexual encounters as allosexual people do. This frees up a lot of time to read books or play games (or activism).
Are you hopeful about the future?
I am very hopeful that things will get better in the coming years. Our association has only existed for 5 years, and in that time we have seen a change in how the media talks about queer communities, now often including asexuality. That’s a palpable change over the previous years. If we keep pushing for visibility and inclusion I have no doubt that things will get better. For me personally, I look forward to doing more activism work in the years to come because often it energises me. You are a part of something bigger that helps make a change for people. That is the ultimate reward for me – to know that our work has improved actual lives.
Martin and his organisation AAD can be found on Facebook and you can contact him personally via Facebook or Discord (TarinSai80#7045) as well.
Ein Gedanke zu „Special zum International Tag der Asexualität: Ace Aktivismus Spotlight mit Martin (Dänemark)“